Jeyaratnam Caniceus
Mitglied der ÖDP
Ratsherr der Stadt Kempen

 

Rat stimmt für Schulbau auf Sportplatz
von Rheinische Post - Birgitta Ronge/Foto:Ronge
03.09.21     Klicks:2384     A+ | a-
Der Stadtrat hat am Dienstagabend die Weichen für den Schulcampus in Kempen gestellt. Die Mehrheit sprach sich für einen Neubau der Gesamtschule auf dem Ludwig-Jahn-Sportplatz aus. Wie es jetzt weitergeht.

Die Entscheidung ist gefallen: Mehrheitlich entschied der Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstagabend, einen Neubau für die Gesamtschule Kempen auf einem Teil des Ludwig-Jahn-Platzes errichten zu wollen und nicht neben dem Luise-von-Duesberg-Gymnasium. 36 Ja-Stimmen gab es für den Bau auf dem Sportplatz und die damit verbundenen Folgen wie die Anlage eines Familiensportparks, elf Ratsmitglieder sprachen sich gegen das Vorhaben aus.

CDU, FDP, Freie Wähler und ÖDP/Linke hatten bereits im Vorfeld erklärt, warum sie den Ludwig-Jahn-Sportplatz für den besser geeigneten Standort halten, ebenso votierten am Dienstagabend nun auch viele Mitglieder der Grünen für diesen Beschlussvorschlag. Zuvor hatten weder die Grünen mit ihrem Antrag, für einen Bau neben dem Gymnasium eine weitere Variante zu prüfen, noch die SPD mit ihrem Antrag, die Entscheidung zu verschieben und zunächst die Bürger anzuhören, eine Mehrheit gefunden. Dem Mehrheitsvotum beugen muss sich nun auch Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos), der in der Ratssitzung gegen den Bau auf dem Sportplatz stimmte. Dellmans hatte zu Beginn der politischen Debatte noch einmal betont, dass er sein Wahlversprechen eingelöst und eine weitere Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben hatte. Es sei kein leichtes Unterfangen gewesen, das Für und Wider abzuwägen, „aber ich denke, dass es gelungen ist“, so der Bürgermeister. Er appellierte an die Ratsmitglieder, denen er zuvor für den „guten Dialog und Austausch“ gedankt hatte: „Bitte bleiben Sie sachlich, sowohl heute als auch im weiteren Entscheidungsprozess.“

CDU-Fraktionschef Jochen Herbst warb noch einmal für den Standort auf dem Sportplatz, weil die Gesamtschule nur dort einen Standort bekomme, mit einem Bau am Gymnasium hingegen zwei Standorte. Herbst: „Wir wollen kein Stückwerk, wir wollen eine zusammenhängende Schule.“ Der Bau auf dem Sportplatz stelle ein „städtebaulich harmonisches Konzept“ dar, lobte der FDP-Fraktionsvorsitzende Bernhard Lommetz. Eine Verschiebung der Entscheidung komme nicht infrage, stellte Georg Alsdorf (FWK) klar, „wir müssen jetzt handeln, die Bagger müssen endlich rollen.“ Günter Solecki erinnerte für die Fraktion ÖDP/Linke daran, dass man nun schon sechs Jahre diskutiere, „es reicht.“ Dass die Verwaltung die Kosten für einen Bau am Gymnasium geringer einschätze als für einen Bau auf dem Sportplatz, liege daran, dass man bei den LvD-Varianten die Kosten für eine Erneuerung des Ludwig-Jahn-Platzes nicht einkalkuliert habe, „ein Taschenspielertrick, um die Wunsch-Variante des Bürgermeisters sieben Millionen Euro günstiger zu machen“, so Solecki. Doch der Ludwig-Jahn-Platz müsse in Ordnung gebracht werden, so oder so, er sei „Schrott“, so Solecki, die Tartanbahn nicht mehr in Ordnung, der Rasen erneuerungsbedürftig, diese Kosten müssen man also auch bei einem Bau am Gymniasum hinzurechnen. Jeyaratnam Caniceus, ebenfalls ÖDP/Linke, sprach sich auch für einen zusammenhängenden Schulstandort aus. Joachim Straeten, Fraktionschef der Grünen, warb vergeblich darum zu prüfen, ob am Gymnasium nicht doch ein dreigeschossiger Bau möglich sei, Andreas Gareißen, SPD-Fraktionsvorsitzender, erklärte, seine Fraktion werde sich mit Blick auf die Haushaltslage für einen Bau in L-Form am Gymnasium entscheiden. Zuvor hatte er erneut betont, dass man nach Einschätzung der SPD die Entscheidung zum Schulcampus nicht einem derart undemokratischen Verfahren durchpeitschen könne.

Nach dem Beschluss des Rates soll nun also der Ludwig-Jahn-Platz mit einem Neubau für die Gesamtschule bebaut, der Sportplatz an das Sportzentrum an der Berliner Allee verlagert und das Sportzentrum zum Familiensportpark weiterentwickelt werden. Die Planungen sind, auch das ist Teil des Ratsbeschlusses, unter Einbindung der Schulen, Sportvereine und des Stadtsportverbandes durchzuführen.

Kurzfristig werde nun die Arbeitsgruppe Schulcampus zusammenkommen, um das weitere Vorgehen abzustimmen, teilte der Technische Beigeordnete Torsten Schröder am Mittwoch auf Anfrage mit. Die Vorbereitungen für die Änderung des Bebauungsplans müssen getroffen werden, denn noch ist die Fläche für den Sport, nicht für den Zweck Schule, ausgewiesen. Außerdem müssen Angebote für vorbereitende Arbeiten auf der Fläche eingeholt werden, etwa für die Vermessung, für Bodengutachten und Lärmgutachten. Zudem wolle die Stadt die Abstimmung des Konzepts mit Schulen und Vereinen terminieren, bevor man in die weitere Detailplanung gehe. Die Verwaltung muss abschätzen, wie hoch die Planungskosten für das Vorhaben sein werden, und die Mittel in den Haushalt einbringen. Für das Gebäude selbst hat die CDU beantragt zu prüfen, ob man dazu einen Architektenwettbewerb ausloben kann.

Info
Verwaltung spricht sich für Wettbewerb aus
Wettbewerb Der Architektenwettbewerb ist Thema in der Sitzung des Bauausschusses, der am Montag, 13. September, 18 Uhr, im Forum St. Hubert tagt.
Einschätzung
Laut Verwaltung kostet solch ein Wettbewerb Zeit und bringt viel Arbeit mit sich. Die Verwaltung würde die Durchführung befürworten.


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